Dramatik beim 2. Wenzel-Pokal der Frauen

Favorit Chemnitzer FC holt den Pott / Sensation durch den FV Venusberg / Motor verkauft sich gut

Das Hallenfußball-Turnier der Frauen um den Altenburger Wenzel-Pokal war an Spannung kaum zu überbieten. Vier Spiele wurden in der Endrunde erst im Neunmeterschießen entschieden. In einem dramatischen Finale setzte sich schließlich der leicht favorisierte Chemnitzer FC im Landesligaduell gegen den 1.FFC Wacker Leipzig, nach einem 3:3 in der regulären 12-minütigen Spielzeit, mit 2:0 im Neunmeterschießen durch.

Die zwanzig Vorrundenspiele waren aber auch meist spannend, da beide Vorrundengruppen ausgeglichen besetzt waren. Gleich im Eröffnungsspiel kam es zu einem brisanten Leipziger Ortsderby zwischen der Spielvereinigung 1899 und dem 1.FFC Wacker, welches Wacker mit 1:0 für sich entschied. Der Gastgeber vom SV Motor Altenburg hatte es zum Auftakt gegen den Chemnitzer FC schwer. Motor kämpfte um jeden Ball, machte aber ein paar kleine Schnitzer in der Defensive, die der Favorit konsequent bestrafte. Am Ende stand erwartungsgemäß ein 1:5 an der Anzeigetafel. Das Ehrentor erzielte Jasmin Bauch. Doch schon im nächsten Gruppenspiel gegen den 1.FC Greiz hatten das junge Altenburger Team die Anfangsnervosität abgelegt und bot den Greizerinnen einen großen Kampf. Das erlösende Tor wollte aber nicht fallen, so dass dieses Spiel 0:0 endete. Durch den weiteren Verlauf der nächsten Gruppenspiele hatte Motor mit diesem Punktgewinn aber noch die theoretische Chance auf den Einzug ins Halbfinale. Voraussetzung war aber, dass man die beiden restlichen Spiele gewinnt. Leider war dies mehr Wunsch als Realität, denn gegen die SG Rodewisch/ Auerbach, die man im Vorjahresturnier noch 1:0 besiegen konnte, hatte Motor keine Chance. Dieses Mal setzte sich das Team aus der Landesklasse mit 3:0 durch. Das letzte Gruppenspiel gegen das Landesliga-Team vom ESV Eintracht Thum-Herold war dann wieder sehr umkämpft. Motor hielt sehr gut dagegen und musste sich am Ende nur mit 0:1 geschlagen geben. Mit etwas Glück bei der Gruppenauslosung hätte man vielleicht in der anderen Gruppe sportlich besser abgeschnitten, dennoch haben sich die Motor-Frauen gegen diese starken Gegner wieder gut verkauft und beim Publikum, welches das Team mit Schlachtgesängen wie zu alten Liga-Zeiten anfeuerte, viele Sympathien gewonnen. Als Trainertochter Seline Andla im Spiel um Platz neun, mit einem platzierten Schuss zum 1:0-Siegtreffer gegen den 1.FFC Chemnitz traf, war der Jubel in der Halle groß. Der andere Kreisvertreter SV Löbichau hatte in der Gruppe A auch einen schweren Turnierstart. Zum Auftakt hieß es 0:4 gegen Wacker Leipzig. Mit einem überzeugenden 4:1 gegen den 1.FFC Chemnitz war man aber wieder voll im Geschäft. Doch die nächsten Spiele verloren die Löbichauerinnen gegen die SpVgg. 1899 Leipzig (0:3) und gegen den FV Venusberg 90 (1:4). Da man auch im Spiel um Platz 7 mit 0:4 gegen den 1.FC Greiz unterlag, stand am Ende ein achter Platz zu Buche. Für die eigentliche Sensation des Turniers sorgte der FV Venusberg 90. Der kleine Ort, nahe der Burg Scharfenstein, spielt in der dortigen 1.Kreisklasse und war als krasser Außenseiter angereist. Nach dem 3:0-Sieg gegen den 1.FFC Chemnitz und den beiden 1:1-Unentschieden gegen die beiden Leipziger Teams machte der Außenseiter gegen Löbichau den Halbfinaleinzug perfekt. Und in diesem Halbfinale lag sogar einer weitere Sensation lange Zeit in der Luft. Angetrieben von der besten Spielerin des Turniers, Julia Ehnert, führte man gegen den Chemnitzer FC zweimal, ehe sich im Endspurt der Favorit doch noch mit 4:2 durchsetzte. Wacker Leipzig reichte im zweiten Halbfinale ein verwandelter Neunmeter, nach einem torlosen Remis, gegen die SG Rodewisch/Auerbach zum Einzug ins Finale. Alle weiteren Platzierungsspiele wurden erst durch dieses Spektakel entschieden. Nichts für schwache Nerven. Den fünften Platz holte sich Eintracht Thum-Herold nach einem 1:1 gegen die SpVgg. Leipzig mit 3:1 vom Punkt. Dann krönte der FV Venusberg 90 seine starke Turnierleistung durch den Sieg im Spiel um Platz drei gegen die SG Rodewisch/Auerbach. 2:2 hieß es nach zwölf Minuten, dann hatte man beim 3:2 im Neunmeterschießen die besseren Nerven. Auch das Endspiel ging für beide Finalisten an die Substanz. Chemnitz führte zunächst 3:1, doch Leipzig schlug zurück und erzwang noch das Neunmeterschießen. Der Ausgang ist bekannt. Die „wackeren“ Leipzigerinnen räumten aber auch noch zwei Titel ab. Als beste Torhüterin wurde Franziska Glaser gewählt und mit Anne Keil, die siebenmal traf, hatten sie auch noch die Beste Torschützen des Turniers in ihren Reihen.     

Motor Altenburg: Alexandra Liebers, Christin Barth – Annika Schmalz, Vanessa Beck, Nora Kubik, Annabella Tänzler, Jasmin Bauch, Seline Andla, Susann Wutschel, Susanne Gerth 

SV Löbichau: Laura Fallgatter – Anne-Marie Kleinwächter, Vivien Lukaschewsky, Jessica Preußner, Lisa Hofmann, Melanie Strohbach, Ronja Hammerschmidt, Annekathrin Wegner, Ulrike Heiner, Nicole Strohbach

Steffen Dieg


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1. Platz: Chemnitzer FC

3. Platz: FV Venusberg 90

2. Platz: 1.FFC Wacker Leipzig

Das Motor-Team