3. Altenburger Wenzel-Pokal der Frauen

Ein Tor fehlte Motor zum Halbfinale

Wenzel-Pokal geht wieder nach Sachsen / Benefizspendenaktion bringt 202 Euro 

Auch nach der dritten Auflage bleibt der Altenburger Wenzel-Pokal fest in sächsischer Hand. Nach dem TSV Böhlitz-Ehrenberg und dem Chemnitzer FC haben nun die Frauen des SV Eiche Reichenbrand den Wanderpokal aus der Skatstadt entführt. In einem spannenden Finale gegen die SG Einheit Halle entschied ein einziges Tor zu Gunsten des Turniersiegers. So ein einziges Tor fehlte den Gastgebern vom SV Motor Altenburg letztendlich am Einzug ins Halbfinale. Motor musste sich zunächst im ersten Turnierspiel mit einem torlosen Remis gegen den BSC 99 Laucha begnügen. Man stand zwar in der Defensive sehr sicher aber nach vorn kamen kaum zwingende Aktionen heraus. Selbst die letzten zwei Minuten in Überzahl, bedingt durch eine Zeitstrafe gegen Laucha, konnte Motor nicht nutzen. „Die Mädels sind doch etwas zu aufgeregt, die Zuschauer und das ganze Drumherum sind sie nicht gewöhnt.“, so Trainer Jens Andla nach der Partie. Im zweiten Spiel gegen die SG Einheit Halle kam man dann auch zu einigen verheißungsvollen Torchancen. Von Minute zu Minute schüttelte das Team die Anfangsnervosität ab. Es fehlte aber das Quäntchen Glück und manchmal auch die Präzision bei den Torschüssen. Als Halle nach einem mustergültigen Konter in Führung ging, erhöhte Motor noch mal den Druck. Nach einer unglücklichen Rettungsaktion landete der Ball aber zum 0:2 im eigenen Tor. „Dieses Spiel hätten wir nicht verlieren müssen, wir geben aber noch nicht auf.“, so der Motor-Coach. Und so war es dann auch. Mit einer starken Leistung gegen den SV 90 Lissa (Fünfter in der Landesklasse Sachsen) kämpfte sich Motor ins Turnier zurück. Vanessa Beck brachte die Altenburginnen in Führung, wenig später vollendete Jasmin Bauch ein Solo mit einem Flachschuss ins lange Eck zum 2:0. Jetzt war Motor mit Lissa punktgleich und es lief alles auf die Tordifferenz zwischen diesen beiden Teams hinaus. Lissa spielte zunächst gegen Laucha. Bis kurz vor Schluss stand es 0:0, dann entschied Schiedsrichter Kevin Kaminski, nach einer Behinderung durch die Lauchaer Torfrau, auf Neunmeter. Diesen verwandelt Ramona Lenhardt zum Siegtor für Lissa. Damit war klar, Motor brauchte im letzten Spiel gegen den TSV 1864 Schlettau, der zuvor mit 0:9 gegen Halle unter die Räder kam, einen Sieg mit drei Toren Differenz. „Das schaffen wir.“, gaben sich Vanessa Beck und Annika Schmalz optimistisch. Es dauert aber bis in die 8. Spielmute hinein, bis Jasmin Bauch das erlösende Führungstor erzielte. Im Gegenzug gelang Schlettau, nach einem Missverständnis in der Abwehr, der überraschende Ausgleich. Motor drückte aber noch mal aufs Gaspedal, schaffte durch Vanessa Beck das erneute Führungstor. 36 Sekunden vor Ultimo kullerte ein abgefälschter Ball zum 3:1 über die Torlinie. Die Zeit verstrich und am Ende fehlte ein Tor zum großen Traum, dem Halbfinaleinzug. Altenburg und Lissa waren punktgleich und hatten auch die gleiche Tordifferenz. Laut Thüringer Hallenregeln, zählt in diesem Fall nicht der direkte Vergleich, sondern die Anzahl der mehr geschossenen Tore. Der Vorsitzende des Frauenfußballs im KFA Ostthüringen, Jörg Steinbrich, hatte die Satzungen und Regeln des TFV dabei und schaute sofort nach, ob alles rechtens ist. „Leider ist es so, schade ich hätte es den Gastgerinnen gegönnt.“, so der Frauenfußball-Experte. Motor-Trainer Jens Andla nahm es sportlich gefasst auf: „Schade, ob uns das eine Tor durch das Eigentor gegen Halle, durch den Neunmeter für Lissa oder durch den Lapsus im letzten Spiel beim Gegentor gefehlt hat, ist eh nur hypothetisch. Wir haben das erste Spiel verschlafen, aber am Ende ist es wie es ist. Ich denke aber, dass wir uns recht ordentlich bei diesem Turnier verkauft haben. Man braucht eben auch etwas Glück.“

Reichenbrand und Lissa trennten sich, im ersten Halbfinale, nach packendem Spiel 1:1. Das Neunmeterschießen entschied Reichenbrand 2:0 für sich. Einheit Halle setzte sich im zweiten Halbfinale mit 3:1 gegen Greiz durch. Im Spiel um Platz 5 traf Motor nun auf die FSG Germania Kötzschau, die ihrerseits in der anderen Gruppe das Halbfinale ebenfalls nur durch die Tordifferenz verpasst hatte. Durch ein Tor in der letzten Minute gewann Kötzschau mit 1:0. Dramatisch ging es im Bronzespiel zu. Der 1.FC Greiz führte bereits mit 2:0, dann drehte Lissa auf, schoss vier Treffer in Folge, ehe Greiz nochmal auf 4:3 verkürzen konnte. Am Ende lag der Ausgleich mehrmals in der Luft, es reichte aber nicht mehr.

Als beste Torhüterin wurde Katharina Stock vom TSV 1864 Magdala geehrt. Beste Spielerin sowie auch beste Torschützin, mit 8 Toren, wurde Elisa Schubert vom neuen Wenzel-Pokal-Sieger, SV Eiche Reichenbrand.

Für Motor spielten: Christin Barth, Jasmin Bauch, Vanessa Beck, Annabella Tänzler, Seline Andla, Jasmin Kühnast, Celine Weiss, Susann Wutschel und Annika Schmalz.

 

Am Rande des Turniers fand noch eine, vom Motor-Frauen-Team organisierte, Benefizaktion zu Gunsten des St. Elisabeth-Hospiz e.V. Altenburg statt. Bei der Siegerehrung bedankte sich die Vorsitzende des Hospiz-Vereins, Frau Dr. Zippel, für einen Spendenerlös von 202 Euro.

Infos: http://www.hospiz-altenburg.de/unterstuetzung.htm

Steffen Dieg


Download
Turnierbericht
Turnierbericht.pdf
Adobe Acrobat Dokument 114.4 KB
Download
Ergebnisse
Ergebnisse.pdf
Adobe Acrobat Dokument 644.2 KB